Ich wurde inspiriert, über Authentizität zu schreiben. Meine Abwesenheit von Social Media (Instagram um genau zu sein) hat mir einige Dinge klar gemacht. Und glaube mir, jetzt sehe ich die Dinge anders und manchmal erscheinen mir diese Dinge sehr fragwürdig. Ready, ready? Let’s go!

Wir haben (hoffentlich) Momente des Glücks und der Freude, die wir mit anderen teilen möchten. Wir tun es, weil wir davon überzeugt sind, dass das, was uns glücklich macht, auch Andere glücklich machen wird. Vielleicht möchten wir ihre Reaktion auf diese freudige Sache sehen oder einfach nur, dass sie etwas Schönes erleben und ihren Tag versüßen. Teilen an und für sich ist eine schöne Sache. Es ist ein wesentlicher Akt für das Wachstum im Mikrokosmos & Makrokosmos unserer Gesellschaft.

Und natürlich teilen wir auch negative Erfahrungen, weil wir in unserem Schmerz gesehen werden wollen. Wir wollen in unserem Schmerz bestätigt werden – wir erwarten, dass andere genauso wütend/traurig/Schmerz verspüren wie wir, damit wir uns mit dieser Negativität nicht allein fühlen. Hier könnte man weiter über Erwartungen diskutieren, aber konzentrieren wir uns auf die Vorliegende. Im Wesentlichen wollen wir eine Verbindung, sei es durch das Teilen einer negativen oder positiven Erfahrung.

Heutzutage stehen uns verschiedene Werkzeuge und Medien zur Verfügung, die wir nutzen können, um uns mit anderen zu verbinden. Abgesehen davon jemanden persönlich zu treffen, haben wir das Internet, das Telefonat und Briefe …?!?! Wie ist es mit der Kunst? Das sind die Dinge, die mir in den Sinn kommen. Letztendlich sind soziale Medien eines der dominierenden Werkzeuge für die Verbindung zu Anderen. „Analysen von Kepios zeigen, dass es im Oktober 2022 weltweit 4,74 Milliarden Social-Media-Nutzer gibt, was 59,3 Prozent der gesamten Weltbevölkerung entspricht.“ [1] Und was machen wir auf diesen Plattformen? Wir teilen. Wir teilen unsere Gedanken, Gefühle, das Essen, das wir essen, wie wir aussehen, wo wir sind und mit wem wir zusammen sind, unsere Errungenschaften, lustige Momente und tragische Momente, von oberflächlich bis sehr tiefgründig und persönlich. Aber inwiefern? Warum tun wir es? Verbindung oder Flucht? Wovor entkommen? Mehr dazu in Teil 2, wo ich über das Thema Akzeptanz und Flucht spreche.

Wir stehen immer in einer Beziehung zu allem.

Was ist, wenn dieser Informationsaustausch übermäßig wird? Was, wenn sich gesundes Teilen ins ungesunde “Oversharing” verwandelt? [2] Würde das bedeuten, dass wir uns nicht genug verbunden fühlen oder nicht genug gesehen werden? Denke darüber nach – wenn du in einem friedlichen und glücklichen Moment wärst, würdest du den Moment nicht einfach genießen, anstatt den Drang zu befriedigen, dies sofort mit anderen zu teilen? Was also ist die Absicht dieses Prozesses? Tust du es für dich selbst oder für jemand anderen?

Für mich scheint es eine manipulative [3] Taktik zu sein, um zu bekommen, was wir wollen. Ich glaube, dass sich viele von uns durch unsere Erziehung unzulänglich fühlten, um das zu bitten, was wir wollten, weil es aufgrund gesellschaftlicher und/oder kultureller Regeln nicht als gut oder richtig angesehen wurde. Da wir als Kinder an unsere Eltern/Betreuer gebunden sind, wollen wir, dass sie uns mit Nahrung, Sicherheit, Liebe, Zugehörigkeit und vielem mehr versorgen. Was würde ein Kind also tun, wenn es nicht bekommt, was es will? Es passt sich den Werten seiner Eltern an und passt sich ihren Werten an, so dass es „würdig“ ist, diese bestimmte Sache zu bekommen. Was für eine ungesunde Beziehung zu den Eltern … Oder das Kind versucht, manipulative Wege zu finden, um zu bekommen, was es will.

Beispiel: Ein Kind möchte mit der Mutter spielen, aber die Mutter ist so erschöpft von der Arbeit, dass sie in ihrer Freizeit ihr Handy zückt und in soziale Medien eintaucht. In dieser Situation ist sich die Mutter der Bedürfnisse des Kindes nicht bewusst. Aber das Kind will unbedingt Aufmerksamkeit, also fängt es an zu weinen oder Dinge zu zerbrechen, damit die Mutter sie endlich sieht und dem Kind Aufmerksamkeit schenkt/mit ihm spielt. Wiederholt sich dieses Muster oft genug, würde das Kind denken: „Mama kümmert sich nur um mich, wenn ich traurig bin oder etwas Gefährliches mache. Ich werde geliebt, wenn ich ein trauriges/gefährliches Kind bin.“ Dieses Muster könnte sich potenziell zu etwas anderem entwickeln, aber im Grunde genommen kann ein Muster/Glaube so geboren werden – die Entwicklung manipulativer Wege, um zu bekommen, was wir wollen, aufgrund der Überzeugung, dass es nicht funktioniert, im Voraus zu fragen. [4] Und ich sage nicht, dass Manipulation im Allgemeinen schlecht ist, es ist einfach nicht ehrlich. Manipulation kann ein nützliches Werkzeug sein, um Menschen zu helfen – schaue dir Therapeuten und Energieheiler an.

Diese Frage führte mich zu meinem nächsten Gedanken. Ich habe beobachtet, dass Hyperkonnektivität [5] eine Gefahr für die Verbindung mit uns selbst sein kann. Wir sind stark von äußeren Einflüssen umgeben, das sind: die Nachrichten, Meinungen anderer oder einfach die Informationsflut, die man konsumiert, wenn man nur durch soziale Medien scrollt. Wo ist der Raum zum Nachdenken? Wo ist die Stille, in der wir unsere eigene Stimme hören können? Nochmals, wo ist unsere Authentizität?

Fun Fact: Während ich dies im Café schreibe, sehe ich ein Paar vor mir, das gegenüber sitzt. Die Frau verwendet eine App, die dem Benutzer eine Benachrichtigung sendet, daraufhin muss sie ein Foto von dem machen, was vor ihr ist, und ein Selfie von sich in dieser Situation. Sie lächelt und posiert glücklich für die Kamera. Aber das Lustige ist, dass diese Emotion aus dem Nichts kam! (Ja, ich beobachte gerne Menschen.) Es passt nicht zu der Person, die ich die letzten 10 Minuten beobachtet habe. Ist sie wirklich glücklich? Wir werden es nie wissen… 🙂

Ich bin fest davon überzeugt, dass soziale Medien unsere eigene Stimme, unsere Vorlieben, Abneigungen, Überzeugungen und sogar unsere authentischen Werte im Leben beeinflussen können. Ein Grund, warum wir es tun, ist wiederum die Verbindung zu anderen Menschen. Wir wollen dazugehören und akzeptiert werden. Wir sind als Menschen dazu veranlagt, so zu sein. [6] Unglücklicherweise opfern die Menschen ihre Authentizität, um verzweifelt die Verbindung aufrechtzuerhalten, die sie sich wünschen. Aber wäre es nicht erfüllender, mehr über sich selbst zu erfahren, seine eigene Stimme zu finden und sich darüber mit Anderen zu verbinden? Wäre das nicht eine Entscheidung, die auf deiner höheren Berufung, deiner Intuition und deiner Wahrheit basiert? Würdest du nicht mit dem Leben fließen, anstatt ihm zu widerstehen? Außerdem glaube ich, dass das Universum/Gott/Das Höhere Selbst dich dazu zwingen wird, dich diesen falschen Teilen deiner selbst zu stellen – zu deinem Besten, besonders für die, die auf der Reise der Selbstfindung sind. Aber denke daran: “It is not happening to you but for you.” Das bedeutet frei übersetzt: “Es passiert für dein Bestes.” (Einer meiner Lieblingssprüche.)

Also, was wählst du? Entscheidest du dich für deine Authentizität oder die falsche Verbindung zu anderen durch deine falsche Identität? Was musst du in deinem Leben ändern, um deine Stimme klarer zu hören? Welche gesunden Grenzen und Absichten musst du setzen? Lass uns reflektieren und tiefer in unser Inneres eintauchen. Und niemand hat gesagt, dass du es alleine schaffen musst. Bitte deine Freunde, dich auf deinem Weg zu unterstützen. Außerdem ist die Winterzeit perfekt dafür geeignet. Ich wünsche dir schöne Feiertage und einen schönen Start ins neue Jahr. Und wie immer…

Keep on shining!

Ray

Mein Leiblings-Tool zur Selbstreflektion ist Schreiben...